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Parkhaus in Holz

Warum unansehnlich bauen, wenn es schöner geht? Zumal die attraktive Variante auch noch nachhaltig ist. Wie sie funktioniert, zeigt die B&O Gruppe in Bad Aibling mit ihrem Parkhaus aus Holz.

Als Dr. Ernst Böhm, Gesellschafter der B&O Gruppe, das neue Parkhaus des Unternehmens in Bad Aibling erstmals besichtigte, war er baff erstaunt. Dabei war er es gewesen, der seinen Niederlassungsleiter Schwaben, Anton Miller, gebeten hatte, ein Gebäude zu realisieren, das nachhaltig ist und nicht auf der üblichen Stahl- bzw. Stahlbetonweise basiert. Stattdessen sollte es eleganter, schöner und umweltverträglicher daherkommen. Es sollte also Ressourcen schonen und beim Bau wenig CO2 ausstoßen.

Nach der Planung von Architekt Hermann Kaufmann entwickelte Miller daher einen zweigeschossigen schlanken Baukörper. Bei diesem wurden lediglich die Zufahrtsrampe sowie die Köcherfundamente und die Stützenfüße im Erdgeschoss mit Betonfertigteilen realisiert wurden. „Bis dato wurden derartige Projekte fast ausschließlich aus Beton und Stahl errichtet bzw. Stahlstützen mit Holzbalken gekoppelt. Doch wir haben erstmals ein Parkhaus ganz aus Holz gebaut“, hebt Miller die Pionierleistung von B&O hervor. Die theoretische Basis dafür bildete eine im Auftrag von Pollmeier durchgeführte Studie der TU München zu einem Holz-Beton-Verbund-Parkhaus. Dabei hatte der Lehrstuhl von Prof. Hermann Kaufmann zusammen mit zwei weiteren Lehrstühlen eine Konstruktion untersucht, die Träger und Stützen aus Baubuche mit Fahrbahnen aus HBV-Platten kombiniert.

Das Parkhaus von B&O setzt stattdessen auf eine Skelettkonstruktion aus 24 / 24 cm Fichte BSH-Stützen. Kombiniert wird diese mit Bindern aus Baubuche im Erdgeschoss und aus Brettschichtholz im Obergeschoss sowie horizontal aussteifende Deckenscheiben aus Brettsperrholz. Wandscheiben aus Brettsperrholz schieben sich an vier Stellen zwischen die an den Fassaden entlanglaufenden Stützenreihen. Sie sind mit den darüber angeordneten Bindern verzahnt und steifen das Gebäude vertikal aus, wobei 4 cm breite Fugen zwischen den Bindern und den Spalten als Ausgleichsfugen für die Lastaufnahme dienen.

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